Früher war Prutting für den großen Kerer-Saal und die Veranstaltungen darin im Landkreis weit bekannt. Aber seit der Schließung des Saals im Jahr 2000 fehlt nicht nur der Gilde ein geeigneter Veranstaltungsort sondern auch dem Trachtenverein die geeignete Bühne für Aufführungen und Proben. Dadurch wurde in den Folgejahren die Turnhalle des Öfteren zweckentfremdet und mit viel Mühe und Aufwand für die jeweilige Veranstaltung fit gemacht. Jedem war klar, dass dies keine Dauerlösung sein konnte.
Mit dem Verkaufsangebot eines denkmalgeschützten Stadls in Heumühle an den Theaterverein war die Idee eines neuen Kulturzentrums geboren. Daher auch der Name: „Dorf“ für die den Gemeinschaftstreffpunkt der Gemeinde und „Stadl“ eben auf Grund des historischen Verbundstadls.

Rund 950.000,00 € soll der Bau des „Dorfstadls“ kosten. Erhebliche Mittel werden dabei von vier Pruttinger Vereinen aufgebracht, Eigenleistungen von einigen tausend Arbeitsstunden sind ebenso geplant wie „Bausteine“ die Bürger finanzieren können.
Im Jahr 2006 bekam das Projekt dann auch die notwendige finanzielle Unterstützung von 300.000,00 € durch Herrn Dr. Albert Fischer † und der Bau konnte letztendlich begonnen werden.
In Windeseile wurden konkrete Planungen erstellt, der Dorfstadl Förderverein gegründet und von der Gemeinde Prutting ein Grundstück bereitgestellt. Nach gründlichen Planungen des Bauausschusses erfolgte am 10.August 2007 der Spatenstich gegenüber dem Sportplatzgelände.
Erster Bürgermeister Meisinger, Herrmann Ober als Vorsitzender des Dorfstadl-Fördervereins e. V., Söchtenaus Bürgermeister Josef Baumann, Herr Haunberger als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung in Prutting vom Amt für ländliche Entwicklung, MdL Klaus Stöttner und die Vertreter der Ortsvereine waren ebenso gekommen, wie von der Kirchenverwaltung Josef Schmid und Theresia Kreuzmeir.

Von dort an arbeiteten über 180 Helfer ca. 18.000 unentgeltliche Arbeitsstunden ab und schafften es in nicht einmal eineinhalb Jahren den Dorfstadl fertig zu stellen.

Mit der Einweihungsfeier am 16.November.2008 haben nicht nur vier Vereine ein neues Dach über den Kopf, sondern auch die Pruttinger selbst sind durch ihre Willensstärke und ihren Optimismus ein großes Stück näher zusammengewachsen.

Der neue „Dorfstadl“ wird rd. 34m lang, 12m breit und 9m hoch werden. Es sollen dort künftig größere Veranstaltungen wie Faschingsgildebälle und Theateraufführungen durchgeführt werden. Der „Stadl“ wird aber auch den anderen Pruttinger Vereinen für ihre Aktivitäten dienen.
In seiner Ansprache zeigte sich der damalige Bürgermeister Meisinger sehr erfreut über so viel Privatinitiative, da es für viele Gemeinden heutzutage sehr schwierig sei, derartige Projekte zu finanzieren.
Herrmann Ober, als Vorsitzender des Dorfstadl-Fördervereins e.V. , dankte neben Dr. Albert Fischer † allen Beteiligten v.a. auch den vier finanziell engagierten Ortsvereinen: Theaterverein, Faschingsgilde, Schützenverein und Trachtenverein.

Dr. Albert Fischer † erklärte, dass er mit seiner Spende zum Gelingen des Projektes gerne beitragen wolle, weil so viel Gemeinschaftssinn wohl nur noch auf dem Lande zu finden sei. Er wünsche Gottes Segen für dieses Haus.

MdL Klaus Stöttner sagte, die Welt lebe von Menschen, die mehr als nur ihre Pflicht tun. Klaus Haunberger befand, man könne hier beispielhaft sehen, was in einer Dorfgemeinschaft möglich sei.